Stammtisch der Komturei Burgenland am 3. September 2024
Im wunderschönen Gästehaus Sattler-Seeblick unseres Weinbruders Karl Sattler in Jois fand unser September-Stammtisch statt. Nach einer perfekten Jause wendeten wir unsere Aufmerksamkeit den drei Winzerinnen des heutigen Abends zu.
Drei bekannte, naturnahe Betriebe, alle von starken Frauen geführt, wollten wir uns an diesem Abend etwas näher ansehen. Was sind die Besonderheiten dieser Winzerinnen, wie bewirtschaften sie ihre Weingüter und wie nützen die ausgeprägten Terroirs ihrer Lagen?
Weingut Judith Beck in Gols
Der Weinbaubetrieb Judith Beck aus Gols im Burgenland ist ein angesehener Familienbetrieb, der in den 1970er Jahren gegründet wurde. Judith Beck übernahm das Weingut von ihren Eltern und führt es seit 2004 nach biodynamischen Prinzipien. Der Betrieb ist Demeter-zertifiziert, was strenge Richtlinien in Bezug auf biologischen und biodynamischen Anbau voraussetzt.
Judith Beck legt großen Wert auf die nachhaltige Bewirtschaftung der Weinberge, wobei sie auf chemische Pflanzenschutzmittel und synthetische Dünger verzichtet. Stattdessen setzt sie auf natürliche Kreisläufe, Bodenfruchtbarkeit und eine hohe Biodiversität im Weinberg. Ihr Ansatz ist geprägt von einem tiefen Respekt vor der Natur und der Überzeugung, dass die Vitalität der Reben die Grundlage für die Qualität der Weine ist.
Der Fokus liegt auf autochthonen Rebsorten wie Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, aber auch auf internationalen Sorten wie Chardonnay.
Die Weine von Judith Beck zeichnen sich durch eine klare, präzise Frucht, feine Struktur und eine ausgeprägte Mineralität aus.
Sie strebt danach, das Terroir und den Charakter jeder einzelnen Parzelle in ihren Weinen widerzuspiegeln, wodurch Weine mit Persönlichkeit und Authentizität entstehen.
Sorte | Bezeichnung | alc. % |
---|---|---|
Furmint | Bambule 2022 | 12,0 |
Welschriesling | Bambule 2021 | 12,0 |
Traminer | Traminer 2023 | 12,0 |
Blaufränkisch | Hunny Bunny 2023 | 12,0 |
Zweigelt | Bambule 2019 | 12,0 |
Blaufränkisch | Judith 2019 | 13,0 |
Weingut Juliane Wieder in Neckenmarkt
Der Weinbaubetrieb Juliana Wieder aus Neckenmarkt im Mittelburgenland ist ein traditioneller Familienbetrieb, der sich auf naturnahen Weinbau konzentriert. Juliana Wieder führt das Weingut mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Respekt vor der Natur, wobei sie die Traditionen des Weinbaus mit modernen, umweltschonenden Methoden verbindet.
Der Betrieb legt großen Wert auf die Pflege des Terroirs und den schonenden Umgang mit den Reben. Chemische Pflanzenschutzmittel und synthetische Düngemittel werden vermieden, stattdessen setzt man auf organische Praktiken, die die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität fördern.
Juliana Wieder arbeitet vor allem mit klassischen österreichischen Rebsorten wie Blaufränkisch, einer Sorte, die im Mittelburgenland besonders gut gedeiht. Ihre Weine sind geprägt von einer kräftigen Struktur, tiefen Fruchtaromen und einer feinen Würze, die das spezifische Terroir der Region widerspiegeln.
Die Weine des Betriebs sind bekannt für ihre Authentizität und ihre Fähigkeit, das lokale Klima und die Böden zum Ausdruck zu bringen. Juliana Wieder strebt danach, Weine zu produzieren, die die Einzigartigkeit ihrer Herkunft und den Charakter der Region Mittelburgenland widerspiegeln.
Sorte | Bezeichnung | alc. % |
---|---|---|
Welschriesling | Messwein Kabinett 2023 | 12,5 |
Chardonnay | Ried Bodigraben | 13,5 |
Blaufränkisch | Ried Hochberg 2021 | 13,5 |
Blaufränkisch | Ried Glimmerschiefer 2015 | 14,0 |
Blaufränkisch | Ried Bodigraben 2019 | 14,0 |
Blaufränkisch | Privat Reserve 2011 | 14,5 |
Weingut Birgit Braunstein in Purbach
22 ha große Weingut in Purbach am Neusiedler See an der Südostflanke
des Leithagebirges. Sie gilt als Spitzenwinzerin und hat viel Anerkennung in namhaften Weinführern gefunden. Birgit Braunstein ist Mutter der Zwillinge Max und Felix, die inzwischen auch im Betrieb arbeiten.
Das 1630 gegründete Weingut wurde bereits von Birgits Vater Paul
vom Mischbetrieb auf reine Weinerzeugung umgestellt, doch erst die Tochter verhalf ihm zu internationaler Anerkennung. Seit 1996 baut sie im Weingut die Weine nach ihren Vorstellungen aus. Fünf Jahre später übernahm sie vom Vater die Leitung des Betriebes.
1999 begann sie mit der Umstellung auf Biologischen Anbau, 2009 folgte die Zulassung beim Demeter-Verband. Seit 2014 sind kleine Nutztiere wie Schafe und Hühner auf den Hof zuhause. Zu ihrer Motivation und Inspiration sagt sie: „es bringt mir einen innerlichen Frieden, wenn ich meine gesunden, lebendigen Weingärten sehe.“
Bei ihren Versuchen, beim Kellerausbau bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, experimentiert sie mit Betonei und Oxhoft, verwendet aber auch Barriques und den Edelstahltank. Das Weingut produziert zu 75 Prozent Rot- und 25 Prozent Weißweine. Es hatte Mitte der 2000er Jahre über 100 überseeische Handelspartner in Brasilien, USA, Kanada, Russland und China. Ein bedeutender innereuropäischer Absatz findet auch in Belgien und dem Vereinigten Königreich statt.
Sorte | Bezeichnung | alc. % |
---|---|---|
Chardonnay | Ried Felsenstein 2022 | 13,0 |
Chardonnay | Ried Guttenberg 2022 | 13,5 |
BF, Zw, Me | Wildwux 2021 | 13,0 |
Blaufränkisch | Ried Glawarinza Leithaberg DAC 2018 | 14,0 |
BF, CS, Zw, Me | Oxhoft 2019 | 14,0 |
Pinot Noir | Pinot Noir Reserve 2013 | 13,5 |
Ein herzliches Dankeschön an die Familie Sattler für die hervorragende Bewirtung!